Unser Ausblick für 2020
Ein starkes Jahr 2019 für die Finanzmärkte ist zu Ende. Unser Rückblick und Ausblick
Makroökonomischer Ausblick 2020*
Die globalen volkswirtschaftlichen Aussichten sind instabil. Dieses Jahr stagnierte der Welthandel und insgesamt konnte eine Verlangsamung des Wachstums festgestellt werden. Diverse handelspolitische Spannungen verschärfen die Situation was wiederum die Investitionstätigkeiten bremst. Die niedrigen Zinsen geben den Volkswirtschaften den Spielraum das Wachstum durch schlaue fiskalpolitische Investitionstätigkeiten anzukurbeln. Dies konnte 2019 allerdings kaum beobachtet werden. Die Inflation verharrt weiterhin auf niedrigem Niveau was den Notenbanken wenig Gründe geben wird die Zinsen anzuheben. Die expansive Geldpolitik spielte den Finanzmärkten dieses Jahr in die Karten und die wichtigsten Indices konnten im Durchschnitt ca. 25% zulegen (siehe Chart unten). Solch eine Entwicklung wird 2020 nicht zu erwarten sein allerdings stützen niedrigen Zinsen und fehlende Alternativen das hohe Niveau, welches aber immer wieder durch volatile Phasen beeinträchtigt sein wird. Auch das Jahr 2020 wird durch handelspolitischen Unsicherheiten dominiert werden - hohe Volatilitätsspitzen sind wahrscheinlich. Politischer Sprengstoff zwischen dem Iran und den USA ist allgegenwärtig.
Steigende Löhne und ein stabiler Arbeitsmarkt verhelfen der Schweiz im Jahre 2020 voraussichtlich zu einer globalen Sonderstellung und einem anziehenden Wachstum auf 1.4%. Aufgrund der global angespannten Situation bleibt aber auch diese Prognose der OECD mit Vorsicht zu geniessen. Folgende Tabelle illustriert das globale BIP Wachstum für unterschiedliche Zeiträume:
Average 2012-2019 | 2018 | 2019 | 2020 | |
Real GDP Growth | ||||
World | 3.3% | 3.5% | 2.9% | 2.9% |
G20 | 3.6% | 3.8% | 3.1% | 3.2% |
OECD | 2.1% | 2.3% | 1.7% | 1.7% |
USA | 2.4% | 2.9% | 2.3% | 1.9% |
EU | 1.5% | 1.9% | 1.2% | 1.1% |
Japan | 1.1% | 0.8% | 1.0% | 0.6% |
Schweiz | ---- | 2.8% | 0.8% | 1.4% |
China | 6.9% | 6.6% | 6.2% | 6.2% |
Indien | 7.1% | 6.8% | 5.8% | 5.8% |
Brasilien | -0.1% | 1.1% | 0.8% | 0.8% |
Chancen und Risiken für die Ökonomien und die Finanzmärkte
- Weitere Handelshemnisse und Investitionsbeschränkungen beeinträchtigen mittelfristig die globalen Lieferketten, senken die Produktivität und resultieren in negativen Auswirkungen auf das Vertrauen der Wirtschaftakteure, das Einkommen und die Beschäftigung
- Der Disput zwischen den USA und dem Iran hat das Potenzial in einem Schwellenbrand zu enden. Der Ölpreis könnte stark ansteigen was sich negativ auf den Welthandel auswirken wird
- Die genaue Ausgestaltung des Brexit ist weiterhin ungewiss und die negativen Auswirkungen die aus einem Brexit ohne Handelsabkommen resultieren sind gegeben
- Der Weltwachstumsmotor China lahmt. Die Chinesische Nachfrage nach im Ausland produzierten Waren hat sich bereits stark abgeschwächt was sich in negativen Auswirkungen auf den gesamten globalen Handel niederschlagen kann
- Die vor allem in den USA beobachtare inverse Zinsstruktur kann auf ein erhöhtes weltweites Rezessionsrisiko hindeuten
- Ein generell hoher Verschuldungsgrad auf Länder und Unternehmensebene kann unter Umständen, bei negativen Erwartungen und Rezessionsängsten, in einer Self Fulfilling Prophecy und einer ökonomischen Abwärtsspirale münden
- Die niedrigen Zinsen bieten an und für sich eine gute Basis um längst notwendige Infrastruktur- sowie Strukturformen unzusetzen
- Die niedrigen Zinsen zwingen mittel bis langfristig auch Pensionsfonds und Versicherungen sich von festverzinslichen Anleihen zu trennen und Ihr Kapital in risikoreicheren Assetklassen anzulegen. Dies resultiert in weiter steigenden Finanzmärkten führt aber auch gleichzeitig zu hohen Volatilitätsspitzen falls dies vor dem Hintergrund von politischen und ökonomischen Unsicherheiten passiert
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Text und Analyse von Florian Franz
Partner der Carat Solutions AG
*vgl. OECD-WIRTSCHAFTSAUSBLICK, AUSGABE 2019/2 – VORLÄUFIGE AUSGABE © OECD 2019
